JHV Dexter Verband Deutschland 2017 in Hörblach

Gastgeber: Familie Weber
Fotografin: Karen Grot

Zur diesjährigen JHV im bayerischen Hörblach waren knapp 70 Personen, darunter Zuchtleiter Konrad Wagner aus Bayern, angereist. Nach einer herzlichen Begrüßung folgte ein Bericht des Vorsitzenden. Es wurde eingehend informiert über die Entwicklung der Dexter in Deutschland; auch im Vergleich zu anderen Rassen (BDF-Statistik), über die aktuelle Marktlage, die Öffentlichkeitsarbeit und die mögliche nächste Bundesschau.

Die Ausführungen in Kürze: Dexter (Züchter und Tierzahlen) steigen seit über 10 Jahren stetig an und lagen Ende 2016 bei etwa 750 aktiven Zuchttieren (knapp 170 Züchter). Der Markt entspannt sich, auch weibliche Zuchttiere werden länger angeboten. Für die Rasse hat das den positiven Effekt, dass die Qualität steigt; unverkäufliche Tiere (Temperament, Extérieur) werden weniger zur Zucht verwendet. Im nächsten Fleischrinderjournal werden von unserem Verband Dexter in allen ihren Facetten behandelt und auch einzelne Betriebe vorgestellt. Die geplante Bundesschau im Rahmen der Grünen Woche muss ausfallen, es wird ein anderer Ort in der Mitte Deutschlands gesucht.

Nachdem die Kassenwartin die (positive) Finanzlage vorgetragen hatte, wurde auf Antrag der Kassenprüfer der Vorstand entlastet. Außerdem berichtete die Kassenwartin eingehend über Förderung für die Dexter seitens des DVD, besonders bei Tierschauen.

Anschließend wurden die Rassebeschreibung und Zuchtziel eingehend besprochen: https://www.rind-schwein.de/services/files/bdf/Dexter%20BRS.pdf

Mittels einiger Fotos wurden Tiere vorgestellt, die mehr oder weniger bemuskelt sind. Das Ergebnis war einstimmig und eindeutig: Die Rassebeschreibung wird nicht verändert: Dexter sind eine Zweinutzungsrasse, die in der Regel in Deutschland nicht gemolken, aber zur Fleischerzeugung genutzt wird – deshalb ist Fleischansatz durchaus erwünscht.

Bei der anstehenden Vorstandswahl wurde der Vorstand ohne Gegenstimmen wiedergewählt.

Es folgte ein sehr informativer Vortrag von Joe Engelhardt aus Gankofen über die Zusammenhänge von Parasitendruck und Vegetation. Das Fazit: Auf artenreichen Weideflächen (ca. 40 Pflanzenarten + Brennnessel + Gehölze aus der Familie der Rosengewächse wie Weißdorn, Heckenrosen und Schlehe) findet man einen geringeren Parasitendruck (keine oder wenige Wurmeier im Kot) als bei artenarmen Weiden.

Anschließend wurde die Herde der Familie Weber aus Großlangheim besichtigt. Es handelt sich um Naturschutzbeweidung eines von Kleingewässern durchsetzten, sandigen Gebietes, in dem sehr viele Amphibienarten vorkommen (3 Molcharten, alle 3 Grünfrösche, Laubfrösche, 3 Krötenarten sowie mehrere Eidechsenarten und die Ringelnatter). Es waren rassetypische Tiere in allen drei Farben zu sehen, die gut mit den etwas kargen Bedingungen zurechtkommen. Der Ausklang beim Kaffeetrinken war von vielen Züchtergesprächen geprägt, insgesamt eine gelungene Veranstaltung.

Vielen Dank an die Familie Weber!