Gesundheit

Das Dexterrind ist ein robustes Rind, bei dem nicht durch einseitige Leistungszucht auf Milch- oder Fleischmenge selektiert wurde. Bei Dextern gibt es wenig Klauenprobleme, kaum Geburtsschwierigkeiten und so gut wie nie Mastitiden (akute Euterentzündungen).

Hält man die Empfehlungen aus den Kapiteln “Fütterung“ und “Haltung“ ein, so können Dexterrinder ein Lebensalter von 15 bis 20 Jahren erreichen und dabei jedes Jahr ein Kalb haben.
Kennzeichen eines gesunden Rindes

Ein gesundes Rind hat eine Körpertemperatur von 38,0 – 39,5 Grad Celsius. Das Maul ist feucht mit kleinen Schweißperlen, die Nasenlöcher sind ganz sauber. Die Augen sind klar, feucht und beobachten aufmerksam. Die Ohren sind aufrecht stehend und der Kopf ist nach vorne gereckt, vielleicht ein bißchen angehoben.

Kennzeichen eines gesunden Rindes

Ein gesundes Rind hat eine Körpertemperatur von 38,0 – 39,5 Grad Celsius. Das Maul ist feucht mit kleinen Schweißperlen, die Nasenlöcher sind ganz sauber. Die Augen sind klar, feucht und beobachten aufmerksam. Die Ohren sind aufrecht stehend und der Kopf ist nach vorne gereckt, vielleicht ein bißchen angehoben.

Das Haar ist glänzend, weich, trocken und ohne haarlose Partien, die Haut ist elastisch. Die Hörner sind an der Basis warm, sonst kalt. Das Rind sollte beim Hinlegen und Aufstehen einen fließenden Bewegungsablauf zeigen.

Gesundes Rind

Gesundes Dexter Rind

Hinweise auf ein krankes Rind

Ein krankes Rind leidet unter Appetitlosigkeit, hat einen gesenkten Kopf, eingefallene Augen und liegt häufig.

An dieser Stelle soll nur eine Auswahl der häufigsten Krankheiten genannt werden, wovor selbstverständlich auch robustere Rassen wie das Dexterrind nicht gefeit sind. Dennoch sei erwähnt, dass die Haltungs- und Umweltbedingungen (Crowding, Stress, aber auch Wetterumschlag) einen wesentlichen Faktor für den Ausbruch solcher Krankheiten darstellen.

BHV1 (Boviner Herpes–Virus Typ 1)

Die durch ein Virus ausgelöste Infektionskomplex (IBR ist eine davon) führt bei Befall des Atemtraktes zu einer grippeähnlichen Erkrankung, in deren weiterem Verlauf es zur Einengung und Verschleimung der oberen Atemwege kommt. Die Tiere stehen mit gesenktem Kopf und abgespreizten Vorderbeinen da und ringen nach Luft. Es gibt seit Jahren Bemühungen um ein bundesweit vorgeschriebenes Bekämpfungsverfahren. Nach zwei negativen Bluttests innerhalb eines halben Jahres kann der Status eines BHV1-freien Betriebs beantragt werden.

Beim Zukauf oder der vorübergehenden Aufnahme fremder Tiere sollte man darauf achten, dass die Tiere BHV1-frei sind (Bescheinigungen des untersuchenden Labors). Eine Infektion kann auch durch infizierte Tiere der Nachbarweiden erfolgen.

Die Untersuchung auf diese Krankheit wird Pflicht werden; dann können nur noch Tiere aus kontrollierten Beständen in Verkehr gebracht werden. Eine Impfung wird nicht empfohlen, positive Tiere sind auszusondern.

BVD – MD (Bovine Virus-Diarrhöe, Mucosal Disease)

Diese weitverbreitete Infektionskrankheit befällt Rinder zwischen 3 Monaten und 3 Jahren. Leichte Erkrankungen werden häufig übersehen, die bösartige Form führt zu erheblichen Verlusten. Der Erreger schädigt die Schleimhäute der Atmungsorgane und der Verdauungswege – die Krankheitserscheinungen beginnen mit hohem Fieber und Freßunlust bei geröteter Nasenschleimhaut. Durch Einwandern von Bakterien in die virusgeschädigten Schleimhäute kommt es zu neuerlichem Fieberanstieg und erst wässerigem, dann eitrigem Nasenausfluss. Durch die geschädigte Darmschleimhaut haben die Tiere übelriechende, blutige Durchfälle.

Die Untersuchung auf BVD-MD wird anläßlich der Routinekontrolle auf BHV1 / Brucellose / Leukose empfohlen.

Brucellose

Dieses durch Bakterien hervorgerufene, seuchenhafte Verkalben wird behördlich regelmässig kontrolliert (z.Zt. alle zwei Jahre):

Leukose

Hierbei handelt es sich um eine virusinduzierte, krebsartige Erkrankung mit Geschwulstbildung bei einzelnen Lymphknoten sowie innerhalb einzelner Organe. Die Ansteckung erfolgt durch Kontakt von Tier zu Tier, Übertragung im Mutterleib, infizierte Milch, blutsaugende Insekten etc..

Weidetetanie

Bei dieser auch Grastetanie genannten Krankheit besteht Magnesiummangel im Blut. Am häufigsten erkranken Kühe zwischen dem 6. und 8. Kalb, die im Frühjahr gekalbt haben. Bei Kühen nehmen die Reserven an Magnesium im Lauf des Winters ab, um zur Zeit des Austreibens ein Tief zu erreichen. Bei Freilandhaltung von Mutter- oder Ammenkuherden kommt es manchmal durch plötzliche Kälte zu Tetanien bei trächtigen oder frisch gekalbten Kühen. Besonders groß ist die Gefahr bei reichlich mit Stickstoff gedüngten Wiesen, vor allem Ammoniumsulfat ist in dieser Hinsicht gefährlich.

Eine regelmäßige Mineralstofffütterung kann vorbeugen.

Parasiten

Alle Ektoparasiten (= äußere Parasiten) gedeihen besonders gut auf schlecht gefütterten Tieren mit struppigem Haarkleid.

Läuse saugen Blut und verursachen Juckreiz. Haarlinge leben von Schuppen und Haaren; es bilden sich kahle Stellen am Hals- und an der Hinterpartie. Milben verursachen Räude und sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Es bilden sich ebenfalls kahle Stellen, die einen borkige Krusten oder einen dunklen Belag haben können.

Die Behandlung erfolgt entweder durch Auftragen von Lösungen (Sprüh- oder Waschlösungen), Pudern oder anhand von modernen Mitteln, die man nur entlang der Rückenlinie aufträgt (pour-on). Diese Mittel sind besonders einfach anzuwenden und haben den Vorteil, dass sie gleichzeitig gegen die genannten äußeren als auch gegen innere Parasiten (=Magen-Darm und Lungenwürmer) wirken.

Endoparasiten (= innere Parasiten) können große, wirtschaftliche Schäden verursachen. Dauerweiden sind fast immer mit verschiedenen Arten von Rundwürmern infiziert, die vor allem bei Jungrindern Durchfall auslösen. Ansteckungsfähige Leberegellarven werden ebenfalls auf der Weide aufgenommen. Am günstigsten ist eine zweimalige Behandlung, und zwar nach dem Aufstallen und vor dem Austrieb. Die o.g. pour-on Präparate gegen innere und äußere Parasiten helfen leider nicht gegen Leberegel.

Vergiftungen

Bei folgenden Pflanzen (im Link Pflanzen kommt man zur kompletten Übersicht) ist Vorsicht geboten:

Klauenpflege

Klauenpflege sollte ein- bis zweimal jährlich durchgeführt werden. Die Ausführung überläßt man am besten professionellen Klauenpflegern, Tierärzten oder Hufschmieden.

Tipps

Um Krankheiten vorzubeugen, ist es wichtig, in bestimmten Zeitabständen bestimmte Maßnahmen zu treffen:

  • 1x jährlich Klauenpflege
  • 2x jährlich Parasitenbekämpfung, zweckmäßigerweise vor oder bei Aufstallung und einige Zeit nach dem Austrieb. Bei Unklarheit des Befalles Kot untersuchen lassen!
  • Bei Zukaufs- oder Pensionstieren ggf. Quarantäne einhalten, IBR-Status per Untersuchungsbescheid dokumentieren lassen.